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Optimale Förderung, Zeit für Entwicklung
Bestmögliche Chancen für Ihr Kind
Ihr Kind besucht bei uns im geschützten Rahmen „ganz normal“ den Unterricht. In den kleinen Klassen fördern je zwei Pädagogen und ein Betreuer die Kinder nach ihren Möglichkeiten in der Lerngruppe oder einzeln. Die Teams arbeiten mit verschiedenen Therapeuten, der Einzelfallhilfe und Ihnen als Eltern sowie mit Ihrer ganzen Familie zusammen, so dass Sie sicher sein können, Ihrem Kind bestmögliche Chancen zu eröffnen.
Selbstbestimmt leben können
Kommunizieren, Einkaufen gehen, teilhaben – alles wichtige Ziele, um ein Kind auf das Leben außerhalb der Schule vorzubereiten. Die Kinder erlernen bei uns im Rahmen ihrer Möglichkeiten, was sie brauchen, um ihr Leben so unabhängig selbst zu gestalten, wie es geht. Dabei hilft unsere Erfahrung damit, Kommunikation individuell anzubahnen. In ruhiger Lernatmosphäre hat Ihr Kind Zugang zu allen Voraussetzungen, um mit
der Welt in Kontakt zu treten.
Bis zur Arbeitswelt
Im Alter von 16 bis 18 Jahren haben unsere Schüler:innen die Möglichkeit, sich in der Abschlussstufe auf eine Tätigkeit in der Arbeitswelt vorzubereiten. Auf der Suche nach Praktika und Einrichtungen, die Ihr Kind nach der Schulzeit aufnehmen, wie Fördergruppen oder Werkstätten, arbeiten wir gerne mit Ihnen zusammen.
Entlastung im Alltag, Zeit fürs Leben
Schule? Ganz normal!
Ihr Kind verbringt seine Zeit bei uns in der Schule von 8:00 bis 15:00 Uhr mit Unterricht nach dem Rahmenlehrplan für geistige Entwicklung, spezifischen Schulfächern für Blinde und Sehbehinderte, mit Bewegung und Sport in der schönen Turnhalle sowie AGs, wie Tanzen oder kreatives Angebot.
Die Förderschwerpunkte sind Sehförderung, lebenspraktische Fähigkeiten, Orientierung und Mobilität, unterstützte Kommunikation sowie ganzheitliche Wahrnehmungsförderung.
Gemeinsam genießen
Die Klassen sind mit Küchen ausgestattet, so dass gemeinsam im Klassenzimmer gefrühstückt und zu Mittag gegessen wird. Die Mittags-Mahlzeit ist kostenlos und sorgt für gute Stimmung.
Ganztags aktiv
Am Nachmittag betreuen und fördern wir Ihr Kind wahlweise bis 18 Uhr im Hort mit Aktivitäten, Spielen und Angeboten wie der Oase der Sinne oder Snoezelen, um das Gehör und den Tastsinn zu schärfen. Trampoline in verschiedenen Größen unterstützen die Koordinationsfähigkeit und stärken die Muskeln. In unserem Bällebecken fühlen sich alle wohl und genießen die vielfältigen Eindrücke. Bis zum 18. Lebensjahr betreuen wir Ihr Kind auch in den Ferien.
Komplexe Behinderung? Willkommen!
Ideal für Kinder mit mehrfacher oder komplexer Behinderung
Ob es sprechen kann oder nicht, sich selbst bewegt, ausgeglichen ist oder sehr aufgeregt und aktiv, stark pflegebedürftig oder selbstständig: Ihr blindes oder sehbehindertes Kind ist bei uns willkommen, unabhängig von weiteren Behinderungen. Wir haben viel Erfahrung im Umgang mit schwerstbehinderten Kindern und verfügen über verschiedene Lagerungshilfen sowie Pflegemöglichkeiten. Fragen Sie uns!
Rundum betreut
Ein Fahrdienst holt Ihr Kind im Stadtgebiet von zu Hause ab und bringt es sicher nach Hause. Logopäden, Physio- und Ergotherapeuten sind vor Ort, um Ihr Kind zu behandeln. Das erspart Ihnen viele Fahrwege und Wartezeiten. Ebenfalls zeitsparend ist die Beratung zu Hilfsmitteln, wie z.B. Rollstühlen und Orthesen. Wir unterstützen Sie bei der Beantragung und lassen sie auch gleich bei uns anpassen. Zwei Sozialarbeiterinnen sowie eine Beratungslehrerin freuen sich auf Ihre Fragen.
Lernen, Selbständigkeit, Freude
Die Kinder genießen das abwechslungsreiche Schulleben mit dem Schulpark und seinen Schaukeln und Spielgeräten, der Küche, Festen usw. Das macht Spaß! Für Abwechslung und Selbstständigkeit sorgen auch die Ausflüge und Klassenfahrten. Die Auszeit ermöglicht es Kindern und Eltern gleichermaßen, sich zu erholen.
Musizieren mit geistig behinderten Kindern
Heilpädagogische Musikerziehung, Rhythmik und der Orff-Instrumentalkreis sind unsere musikalischen Angebote für blinde und sehbehinderte geistig behinderte und schwerst mehrfach behinderte Kinder. Sie sind jeweils sehr individuell auf das einzelne Kind oder die Gruppe abgestimmt.
Musik hilft den Kindern, ihre Bewegungsabläufe zu koordinieren. Aber schon das Fühlen und Nachspüren von stark vibrierenden Instrumenten fordert die Kinder zu einer Veränderung gegenüber ihrem sonstigen Verhalten heraus.
Die Musik stellt ein wichtiges Element bei der Aneignung und dem Gebrauch der Sprache dar. Beim Vor- und Mitsingen erleben die Schüler:innen Sprache passiv und aktiv. Sie hören Wörter, die mit einer Melodie verbunden sind. Sie hören einzeln gesprochene Wörter aus ihrem Schulalltag, die sie gerne auch nachsprechen. Im Lied verbinden sich Melodie, Rhythmus und Sprache zu einem Ganzen. Worte lassen sich mit einem Rhythmusmotiv recht leicht wiederholen. Eine Melodie gibt zusätzlich Orientierung und lenkt von der Schwierigkeit mit der Sprache ab. Häufig können die Schüler:innen noch vor einem aktiven Sprachgebrauch bereits Lieder mit differenzierter Sprache singen oder die Texte rhythmisch sprechen.
Durch gezielten Einsatz von verschiedenen Instrumenten, wie Trommel, Becken, Holz- und Metallklangstäben, Klanghölzern, Rasseln und mit dem Einsatz der Klangwiege versuchen wir das Interesse der Kinder zu wecken. Einmal neugierig geworden, sind unsere Schüler:innen bereit, sich auch unter großen Anstrengungen zu bewegen, um selber auf den Instrumenten spielen zu dürfen.
Rhythmik
Viele Dinge im Leben der Kinder unterliegen einem bestimmten Rhythmus, dem sie unbewusst folgen, wie z. B. Atmung und Gehen. Ist dieser Rhythmus gestört, laufen Entwicklungs- und Lernprozesse nicht altersgemäß ab. Eine altersgemäße Entwicklung kann durch Rhythmik gefördert werden. Sie ist ein Bewegungsangebot, das Musik als ordnendes und strukturierendes Element benutzt.
Durch Rhythmik entwickelt ein Kind Fähigkeiten wie Orientierung, Konzentrationsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit, Improvisation und Gemeinschaftssinn. Der Schwerpunkt ist hierbei das gemeinsame Tun, wobei aber auch Einzelerfahrungen gemacht werden. Das aktuelle Rhythmikangebot ist auf die schwerstmehrfachbehinderten Kinder unserer Schule abgestimmt. Den inhaltlichen Schwerpunkt der Arbeit bilden Märchen. Die Märchen werden den Kindern erzählt oder vorgelesen. Zu dem jeweiligen Märchen erzeugen wir gemeinsam Klänge, singen Lieder und hören Musik, die die Stimmung des Märchens wiedergeben. Die gehörte Musik regt zum Träumen an und lässt Bilder zu den einzelnen Märchen in den Kindern entstehen. Taktile Wahrnehmungsübungen verstärken das inhaltliche Verstehen eines Märchens. Rhythmisch gesprochene Verse und Lieder führen die Kinder an die Sprache heran und ermutigen sie, ihre Sprache in den Erzählprozess des Märchens mit einzubringen.
Der Orff-Instrumentalkreis
Um möglichst vielen Kindern diese fördernden Eigenschaften der Musik zuteil werden zu lassen, bieten wir im Rahmen eines klassenübergreifenden Unterrichts einen Orff-Kreis für geistigbehinderte und schwerstmehrfachbehinderte Kinder an. Die Kinder haben hier die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen zu musizieren und die Freude am Gruppenmusizieren zu erleben. Außerdem spüren und hören sie diese selbstgemachte Musik sofort und können darauf reagieren.
Musiziert wird vor allem auf Trommeln, mit Klanghölzern, Rasseln, Glocken und Klangstäben. Natürlich werden auch immer wieder die Körperinstrumente eingesetzt. Wir treffen uns einmal in der Woche. Der Verlauf dieser Stunde ist ritualisiert. Das Becken klingt jeweils zuerst für alle im Raum und begrüßt dann noch einmal jedes Kind mit Namen. Dann folgt die Einspielphase. Viele einfache und komplizierte Rhythmen werden an dieser Stelle unabhängig von einem Musikstück geübt. Der Wechsel der Rhythmen erfolgt über Signale.
Die einzelnen Notenwerte werden über die Fortbewegungsarten erarbeitet: Gehen (Viertelnote), Laufen (Achtelnote), Schleichen (halbe Note), Ruhen (ganze Note) und Rennen (Sechszehntelnote). Diese werden in der Fortbewegung geübt, indem sich die Kinder zu kleinen Sprüchen im Tempo des entsprechenden Notenwertes durch den Raum bewegen. Können die Kinder die Bewegung nicht selbst ausführen, werden sie im Rollstuhl durch den Raum geschoben. So bekommen sie einen Eindruck von der Dauer der verschiedenen Notenwerte. Ihnen wird dann aber auf jeden Fall der Notenwert, später der Rhythmus durch klatschen, patschen, tupfen… über den Körper vermittelt. Schwierige Rhythmen werden über Wortbeispiele eingeführt, die thematisch den Schüler:innen vertraut sind. Erste Rhythmen werden mit den Namen der Schüler:innen verbunden, rhythmisch vor- und nachgesprochen und gespielt. Aus den Namen der Kinder entstehen kleine Lieder, die mit einfachen Rhythmen begleitet werden. Lieder mit entsprechenden Aufforderungen, das z. B. ein Instrument oder eine Instrumentengruppe spielen soll, werden gesungen. Ausgehend von diesen kleinen Spielen und Übungen wird der Schwierigkeitsgrad langsam gesteigert, bis dann endlich die ersten kleinen Stücke oder Liedbegleitungen gespielt werden können. Der Orff-Kreis beteiligt sich an der Gestaltung der Schulfeste. Zu diesen Gelegenheiten studieren der Chor, die Tanzgruppe und der Orff-Kreis auch immer wieder gemeinsam Tänze und Lieder ein und bringen diese zur Aufführung.